Referent: Martin Neise (B.Sc. Nordamerikastudien, Master-Student der Politikwissenschaften)

Die Finanzkrise, die 2007 ausbrach, war ein erschütterndes Ereignis. Es war die bisher größte internationale Krise an den Finanzmärkten, die Millionen Menschen auf der Welt ganz real zu spüren bekamen. In den Medien gab es einen spontanen Hüpfer nach links – man musste offensichtlich eingestehen, dass das System große Mängel hatte. Marx und weitere Kapitalismuskritiker*innen wurden wieder salonfähig, es gab große Diskussionen um die Einschränkung des freien Marktes, der vorher jahrzehntelang dereguliert und glorifiziert wurde. Für viele Kritiker*innen war die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus und die Inkompetenz der freien Märkte ein weiteres Mal bewiesen. Doch so sehr dies bei jeder Krise zutreffen mag, erachten wir es als notwendig, mehr von der Krise zu wissen und zu verstehen, als dass es eine typische Krise des Kapitalismus ist, die zyklisch wiederkehrt. Eine Kritik, die nicht ein Tropfen auf den heißen Stein sein soll und nur wiederkehrt, wenn die Krise ausbricht, muss sich genauer mit den Mechanismen in Wirtschaft und Finanzwelt befassen. Sonst stößt die schablonenhafte Kritik in Zeiten des vorübergehenden Wachstums und sogenannter Vollbeschäftigung auf taube Ohren.

Wir freuen uns auf die Veranstaltung und unseren Referenten Martin Neise.

Euer Interbrigadas-Team.