Pressemitteilung

27. Januar 2025|Ankündigungen, Presse

Zivilgesellschaftliches Bündnis mobilisiert gegen die Zusammenkunft der Agrarlobby auf der Fruit Logistica

Gemeinsam mit einem Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen rufen wir zu einer Mobilisierung gegen die vom 5. bis 7. Februar auf dem Messegelände ICC in Berlin stattfindende Fruit Logistica auf, einer der weltweit größten Messen der Agrarlobby und des Lebensmitteleinzelhandels im Bereich Obst und Gemüse.

Seit mehr als 30 Jahren reisen jeden Februar unzählige Besucher:innen aus dem europäischen Agrarsektor in die Hauptstadt, um ihre Produkte bei der Messe zu präsentieren und Geschäfte zu machen. In 26 Hallen des Berliner Messegeländes wird Besucher:innen neben Häppchen auch ein Bild einer ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft in den Zulieferländern gezeichnet, das keineswegs der Realität vor Ort entspricht. Im Top 1 Exportland Spanien, das 80 % seines produzierten Obsts und Gemüses auf dem europäischen Markt verkauft (im Jahr 2023 gingen davon allein 29 % nach Deutschland), sind die sozialen und ökologischen Auswirkungen des intensiven Agrarmodells verheerend. Nicht nur leiden die Ökosysteme unter der Ausbeutung und Verschmutzung von Wasserresourcen (z. B. durch Rückstände aus chemischen Düngern, Pestiziden oder durch Plastikvermüllung), sondern geht die Obst- und Gemüseproduktion vielerorts nachweislich mit eklatanten Verletzungen der Menschen- und Arbeitsrechte von Landarbeiter:innen einher. In Zeiten, in denen Ausdrücke wie (illegale) Massenimmigration oder Remigration den alltäglichen Diskurs bestimmen, stützt sich unser Ernährungssystem überwiegend auf den müden Rücken migrantischer Arbeiter:innen, die diesem repressiven System schutzlos ausgeliefert sind. Dabei könnte die Ernte auf den spanischen Feldern ohne ihre Arbeitskraft kaum bewerkstelligt werden. Vor der schillernden Fruit Logistica Messe wollen wir auf die Schattenseiten des extraktivistischen und intensiven Agrarmodells aufmerksam machen und ein Licht auf die sozialökologische Krise in den Produktionsregionen im südöstlichen Spanien werfen. Wir ziehen die Lieferländer mit ihren auf Ausbeutung ausgerichteten Importmodellen zu Obst- und Gemüseerzeugnissen sowie die auf der Messe vertretenen Unternehmen aufgrund ihrer Einkaufspraktiken in die Pflicht.

Dafür rufen wir am Mittwoch, den 05.02.2025 (am Nordeingang Masurenallee) und Donnerstag, 06.02.25 (Jafféstraße Eingang Süd), zu Gegenmobilisierungen vor dem Messegelände ICC auf.

An beiden Tagen finden von 10.00 Uhr – 15.00 Uhr Kundgebungen vor den Eingängen der Messe statt. Es werden sowohl für Mittwoch als auch Donnerstag solidarische Aktionen unserer Partner:innen in Almería und Umgebung erwartet.

Informationen zur Aktion können hier in unseren sozialen Netzwerken abgerufen werden.

 

Pressekontakt:

Interbrigadas (info@interbrigadas.org)

Telefon: +4917660411442

Ecologistas en Acción (agroindustria@ecologistasenaccion.org)

Telefon: +491783328659/+34631790979

Diesen Beitrag teilen: