Interbrigadas auf Vernetzungstreffen im Baskenland
Nachdem wir die Brigade im Sommer erfolgreich beendet haben, waren wir die letzten Monate mit der Nachbereitung beschäftigt und haben auch schon neue Pläne entwickelt für den nächsten Brigaden Zyklus.
Im Folgenden möchten wir euch unsere letzten Aktivitäten vorstellen:
- Einen kurzen Bericht zu unserer Veranstaltung „Die Proteste in Kuba im Kontext der Wirtschaftsreform“ (mit Videos).
- Unser Besuch im Baskenland, bei dem wir u.a. Gespräche über mögliche gemeinsame Brigaden nach Kuba abgehalten sowie eine Infoveranstaltung zur letzten Brigade im Sommer durchgeführt haben. (Fotos + Interview).
- Die erste Episode unseres filmischen Rückblickes auf unseren Sommerbrigade „Celia Sánchez Manduley“ (Doku-Reportage).
Infoveranstaltung zu Kuba
Am 28.09 haben wir unter dem Motto „Die Proteste in Kuba im Kontext der Wirtschaftsreform“ eine Veranstaltung mit dem Journalisten Marcel Kunzmann in der Hellen Panke durchgeführt. Die Veranstaltung war trotz Corona sehr gut besucht und führte zu regen Debatten. Der Ausgangspunkt für unsere Veranstaltung waren die Straßenproteste in verschiedenen Orten in Kuba, die während unserer Brigade im Sommer für ein internationales Medienecho sorgten. Um verkürzten Analysen und Denkschablonen etwas entgegenzusetzen, wollten wir nun bei dieser Veranstaltung sowohl eine ökonomisch fundierte Analyse sowie Stimmen von vor Ort als auch unsere Eindrücke wiedergeben. Ersteres leistete Marcel Kunzmann mit einem einstündigen Vortrag über die jüngste Wirtschaftsreform im Kontext der Blockade sowie der Covid-19 Pandemie. Den Mitschnitt könnt ihr euch hier ansehen. Neben unseren Erfahrungsberichten haben wir auch einen Zusammenschnitt von Positionen verschiedener Basisaktivist*innen gezeigt. Diesen möchten wir euch hier verlinken (mit deutschen Untertiteln).
Besuch in Baskenland
Vom 14.10.-21.10.2021 stand ein Besuch des Projektbereichs Kuba in Bilbao (Baskenland) an. Grund hierfür war, dass unsere befreundete Basisorganisation in Kuba „Ventana al Valle“ scherzhaft die baskische Botschaft in Kuba genannt wird und daher schon seit den 90ern Anlaufstelle für baskische Solidaritätsarbeit sowie Austausch ist. Ziel war es den baskischen Genoss:innen unsere Kubasolidaritätsarbeit vorzustellen sowie die baskische Basisorganisation „Red de apoyo mutuo“ kennenzulernen und Möglichkeiten für gemeinsame Brigadearbeit auszuloten.
Dazu haben die Genoss:innen von „Red de apoyo mutuo“ ein Programm für uns vorbereitet, in dessen Mittelpunkt stand, ihre Arbeit und andere emanzipatorische Projekte im Baskenland kennenzulernen sowie unsere eigene Arbeit vorzustellen. Die Arbeit von „Red de apoyo mutuo“ besteht darin mit solidarischer Landwirtschaft, einem Frauenkollektiv sowie einer Mieter:innengewerkschaft linke Basisorganisation zu betreiben und sich organisiert in soziale Auseinandersetzungen einzubringen. Um die Genoss:innen besser kennenzulernen, haben wir an einem öffentlichen Plenum und einem Arbeitseinsatz auf ihrer Projektfinca zum Paprika rösten teilgenommen. Darüber hinaus haben wir das Wochenende genutzt, um uns mit den deutschen Verbrechen im Spanienkrieg auseinanderzusetzen. Mit dem deutsch-baskischen antifaschistischen Verein „Baskale“ besuchten wir Guernika, die erste Stadt der Geschichte, die durch einen Bombenangriff der deutschen Legion Kondor nahezu ausgelöscht wurde. Hier teste die Wehrmacht ihr Waffenarsenal im Vorlauf auf den zweiten Weltkrieg.
Danach widmeten wir uns der Vernetzungsarbeit mit Bezug zu Kuba und besuchten Euskadi Cuba, einer Kubasolidaritätsorganisation, die vor allem (Gegen-)Informationsarbeit zu Kuba macht. Bei der Gelegenheit wurden wir eingeladen ein Interview für ihren Onlinekanal zu geben. Am gleichen Tag führten wir in der internationalistischen Bücherei „Zirika“ eine Informationsveranstaltung über unsere Brigadearbeit durch, die gut besucht wurde und zu anschließenden Debatten führte, die in den Bars der Stadt fortgesetzt wurden.
Am nachfolgenden Tag besuchten wir mit unseren Gastgeber:innen, dass besetzte Viertel Errekaleor in Vitoria Gasteiz, der zweitgrößten Stadt des Baskenlandes. Dort wurde im Kontext der europäischen Immobilien- und Staatsschuldenkrise ein gesamtes Viertel samt Kino, Schule, Kirche und Turnhalle besetzt und welches seit dem selbstorganisiert umgebaut und verwaltet wird. Besonders eindrücklich war, dass dadurch selbstverwaltete Räume entstanden, die sichtlich auch von Personen außerhalb des Viertels gut besucht wurden.
Als abschließenden Programmpunkt trafen wir uns noch mit EH-Bildu, der baskisch-linken Partei, die sich für die Autonomie des Baskenlandes einsetzt. Besonders interessant für uns waren in diesem Rahmen die geschichtlichen Ausführungen über die sozialen Gegensätze und Konfliktlinien zwischen dem Baskenland und Spanien.
Erste Episode unsere Brigademiniserie
Wie bereits angekündigt arbeiten wir an einer kleinen Miniserie über unsere letzte Brigade in Kuba. Hiermit wollen wir unseren Unterstützer:innen, Brigadeinteressierten sowie allen anderen Kubainteressierten einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben. Falls ihr Fragen dazu habt oder euch gern selber an einer zukünftigen Brigade einbringen wollt, dann meldet euch doch oder kommt Donnerstag um 19 Uhr zum Plenum in die Genter Straße 60 vorbei.
In Kuba wurde auch von unseren Genoss:innen des Projektes „Ventana al Valle“ tatkräftig weitergearbeitet. Der Veranstaltungsort ist jetzt hin zur Bühne bereits verputzt sowie die Rückseite des Dachgiebels. Ein weiteres kleineres Ranchon wurde daneben gebaut, wo erste Sportgeräte aufgestellt wurden. Das Projekt soll in Zukunft auch ein Fitnessstudio mit beeinhalten.
Auf dem Permakulturgrundstück wurden weitere Teile des Grundstückes zurückgeschnitten um neue Fruchtbaumbepflanzungen vorzubereiten. Schließlich fand auch die erste Kaffeeernte statt, welcher auf dem Dach des Projektes bereits trocknet und bald geröstet und verköstigt wird. Die Mengen sind beachtlich und das zukünftige Café des Projektes wird vor allem Kaffee auf eigenen Produktion anbieten können.
Momentan planen wir die nächste Brigade im März/April und melden uns wieder mit einem Brigade- und Sachspendenaufruf.
Bis bald, eure Interbrigadist:innen