Solidarität mit Venezuela von dem kurdischen Neujahrsfest Newroz
Am vergangenen Wochenende nahm eine kleine Gruppe des Interbrigadas e.V. an dem kurdischen Neujahrsfest Newroz in Düsseldorf teil. An dem Wochenende versammelten sich über 50.000 Kurdinnen und Kurden aus ganz Europa in Düsseldorf. In naher Zukunft hoffen wir darauf, lateinamerikanische Solidaritätsgruppen besser mit der kurdischen Solidaritätsbewegung zu vernetzen. Hier ein kleiner Hintergrundbericht von Tom und Clemens:
Newroz, das kurdische Neujahrsfest, gilt als traditioneller Befreiungstag von Tyranai und Unterdrückung. Nach der mhytisch kurdischen Saga sollten alle Bauern ihre Söhne an einen Tyranen opfern um diesen zu besänftigen. Ein Bauernvater opferte tatsächlich sechs seiner sieben Söhne. Als der geliebteste und jüngste Sohn Kawa auch gehen musste, versprach er seinem Vater zurückzukehren um der Tyranai ein Ende zu setzten. Kawa enthauptete den Tyranen und entzündetete als Zeichen des Sieges ein gigantisches Feuer. Dieses Feuer wird jedes Jahr symbolisch neuentzündet und leitet das kurdische Neujahr ein.
1980 putschte das türkische Militär mit Hilfe der CIA um die linke Bewegung in der Türkei und in Kurdistan zu unterdrücken. Sie inhaftierten hunderttausende der linken Opposition um eine
Revolution abzuwenden.
Im Zusammenhang mit der Newroz-Saga entzündete sich der 27jährige Mazlum Dogan, ein Mitbegründer der kurdischen Arbeiterpartei (PKK), in seiner Gefängniszelle. Diese Tat begann er am 21.3.1982 um gegen die katastrophalen Haftbedingungen und die schwere Folter in den türkischen Gefängnisse zu protestieren. So entfachte sein Selbstmord den Kämpfergeist der kurdischen Bevölkerung und linker politischer Gruppen in den Gefängnissen. Es folgten Gefängnisaufstände und Hungerstreiks, die teilweise bis heute andauern, da die Repressionspolitik
gegenüber der kurdischen Bevölkerung in der Türkei bis heute andauert.
Was für die Venezulaner_Innen der Sozialismus des 21. Jahrhunderts und Hugo Chavez symbolisieren, entspricht für die revolutionäre kurdische Bewegung der demokratische Konförderalismus und Abdullah Öcalan. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks suchten sowie Öcalan als auch Chavez eine Antwort auf die kapitalistische Moderne, die viele Länder in der Gestalt des Neoliberalismus heimsuchte.
Einer der Hauptpfeiler der kurdischen Bewegung ist die Frauenbewegung, die für Selbstbestimmung und gegen die patriarchale und religiöse Bevormundung kämpft. Die kurdische Bewegung kämpft gegen die feudalen Verhältnisse in der Region an und setzt sich für basisdemokrtatische Rätestrukturen ein.
Im Gegensatz zu den in türkischer Besatzung lebenden Kurden, bauen die syrischen Kurden ihren demokratischen Konförderalismus unter anderen extremen Vorraussetzungen auf. Sie werden von keinem ihrer Nachbarstaaten toleriert und verfügen über so gut wie keine internationale Lobby. Die syrischen Kurden stetzen sich permanenten Angriffen von radikalen Islamisten zur Wehr. Trotz alledem werden im Juni freie Wahlen in den syrischen Kurdengebieten abgehalten.
Kurdische Jugendliche vom Newrozfest senden solidarische Grüße an Ihre venezolanischen Genossinnen und Genossen und lassen wissen, dass sie sich den Ideen des Sozialismus des 21. Jahrhunderts tief verbunden fühlen.
In diesem Sinne hoch die internationale Solidarität, lang leben die basisdemokrtatischen Rätestruktur in Venezuella und Rojawa/Kurdistan.
Freiheit für Öcalan und Frieden für Kurdistan und den Rest der Welt
La Solidaridad es la Ternura de los Pueblos